Radeln auf dem Schinderhannes-Radweg

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Wir haben in der Vergangenheit schon zweimal zu dieser Tour auf dem Schinderhannes-Radweg angesetzt. Beim erstem Mal waren wir spät dran und außerdem fing es bei Pfalzfeld an zu regnen. Beim zweiten Mal sind wir in den Ort Kastellaun abgebogen und von dort aus dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Apropos Ausgangspunkt: Der liegt in Emmelshausen in der Hunsrückhöhenstraße. Wir verzichten auf den Start am offiziellen Beginn des Radwegs und biegen gleich von dem einige Meter weiter auf der linken Seite gelegenen Parkplatz auf den Weg ein.

Es ist noch recht frisch, aber die Sonne scheint und so radeln wir los. Es ist Sonntag, das Wetter ist gut und so sind wir in guter Gesellschaft mit Paaren, Familien und natürlich auch Einzelpersonen, die mit uns unterwegs sind oder uns begegnen.

Zu Beginn geht es bis Leiningen überwiegend bergab und wir genießen das lockere Anrollen. Ein wenig weiter, bei Norath gibt es am Radweg Hinweise auf das an diesem Wochenende stattfindende Volksfest. Wir biegen nicht ab, denn heute wollen wir auf jeden Fall bis zum Ende des Radwegs in Simmern fahren.

Es geht weiter zunächst vorbei an Pfalzfeld und Lingenhahn in Richtung Kastellaun. In Lingenhahn ist direkt am Radweg ebenfalls ein Volksfest im Gange, aber auch hier lassen wir uns nicht ablenken. Auf dem Rückweg werden wir hier ja noch einmal vorbei kommen. Kurz vor Hollnich bietet sich ein imposantes Panorama mit viel Weitsicht und jede Menge Windkraftanlagen.

Dieses mal kann Kastellaun uns nicht in seinen Bann ziehen und wir radeln auch hier weiter in Richtung Simmern. Die Strecke ist ein wenig eintönig. Meistens ist sie von Bäumen und Büschen gesäumt und es gibt wenig zu sehen. Kurz vor Simmern kommt der erste und einzige Tunnel auf dieser Strecke. Und schwupp: Wir sind da!

Der Ortskern ist sehr ansprechend mit einer schönen Fußgängerzone angelegt. Dort darf man auch mit dem Fahrrad fahren und so gelangen wir zum Fruchtmarkt.

Aber eigentlich wollen wir ja zum Schinderhannes-Turm. Sowohl der Turm, als auch der Radweg sind nach der Räuberlegende Schinderhannes benannt, der zumeist im Hunsrück sein Unwesen trieb und im Turm zu Simmern eine Weile gefangen gehalten wurde. Sein bürgerlicher Name war Johannes Bückler.

Ihm und seinen 94 Mittätern konnten mindestens 211 schwere Straftaten nachgewiesen werden. Dabei handelte es sich zumeist um Diebstähle, Erpressungen und Raubüberfälle, aber auch Raubmord und Mord. Ein schlimmer Straftäter, der 1803 zusammen mit 19 seiner Gefolgsleute in Mainz hingerichtet wurde.

In der Fußgängerzone orten wir noch ein Café, wo wir vor Antritt unserer Rückfahrt noch ein Stück Kuchen und den obligatorischen Cappuccino genießen.

Unser Rückweg verläuft nur noch zum Teil auf dem Schinderhannes-Radweg. Bei Kümbdchen verlassen wir diesen und halten uns in Richtung Bubach. Da es sich hier nun nicht mehr um eine Bahntrasse handelt, dürfen wir den einen oder anderen Höhenrücken erklimmen. Diese sind ideale Standorte für Windkraftanlagen und so verwundert es nicht, dass wir an etlichen dieser imposanten Anlagen vorbei kommen. Don Quijote hätte seine helle Freude gehabt.

Über Niederkumbd, Klosterkumbd und Horn geht es weiter nach Bubach. Hier in der Nähe lebt ein Freund, den ich aber leider nicht telefonisch erreichen konnte und Überraschungsbesuche sind nicht so unser Ding.

Wenige Kilometer hinter Bubach erreichen wir bei Lingenhahn wieder den Schinderhannes-Radweg, auf dem wir die restlichen 10 km bis zum Ausgangspunkt zurück fahren.

Durch den Perspektivwechsel fällt uns in Pfalzfeld der dortige alte Wasserturm auf, den wir im Bild festhalten.

Gegen 16 Uhr erreichen wir wieder den Parkplatz in Emmelshausen. Nachdem unser Gepäck und die Rädern verstaut sind, machen wir uns auf den Heimweg.

Eine schöne Tour, die vor allem bei heißem, sonnigem Wetter zu empfehlen ist, da von den Bäumen und Büschen unterwegs viel Schatten gespendet wird.


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