Es ist Sonntag und wir haben strahlenden Sonnenschein. Beste Voraussetzungen für eine etwas ausgiebigere Kaffeetour zu „Tante Lenchen“ an die Lahn.
„Tante Lenchen“ ist ein kleines Ausflugslokal und wird seit Oktober 2024 von Yanina Lemm am Lahnbogen direkt bei der Schleuse Ahl betrieben. Bei einer der ersten Ausflüge im Frühjahr diesen Jahres haben wir dieses Schmuckstück entdeckt.
Neben leckerem selbst gebackenen Kuchen und gutem Kaffee warten saisonal wechselnde kalte und warme Speisen auf die Rastsuchenden.
Heute fahren Ingrid und ich mal nicht alleine. Wir werden von meinem Jahrgangskameraden Bernd begleitet.

Wir treffen uns bei dem Spielplatz am Rheinufer bei Engers und statten Bernd noch mit unserem mobilen Kommunikationssystem (Buddy Chat) aus. Damit sind wir in der Lage uns unterwegs stressfrei zu verständigen.
Während Ingrid und ich warten, paddelt eine Gruppe mit ihren Paddelbooten rheinabwärts an uns vorbei. Das ist sicher auch eine schöne Möglichkeit einen sonnigen Tag auf dem Wasser zu verbringen.

Und schon geht es los!
Auf dem EuroVelo 15 geht es rheinaufwärts in Richtung Lahnmündung. In Bendorf passieren wir dabei die Autobahnbrücke, die Bendorf mit St. Sebastian verbindet. Dort verläuft auch ein Fußgänger- und Radweg. Leider kann man diesen nur über eine Treppe mit gefühlt 100 Stufen erreichen. Schmale und viel zu dicht an den Geländern gelegene Schiebespuren sollen beim Überwinden dieses Hindernisses behilflich sein. Man kann darüber denken, wie man will. Ich halte diese Lösung nicht für ein gutes Beispiel deutscher Ingenieurskunst. Das Problem wurde erkannt und im Radwege-Konzept der Stadt aufgenommen. Leider haben wir, wie so oft, kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Jedenfalls ist für mich bis dato keine Verbesserung in Sicht.

Zum Glück müssen wir da nicht rauf, sondern setzen unsere Fahrt rechtsrheinisch fort. Vorbei an Vallendar, Urbar und Ehrenbreitstein erreichen wir die Baustelle an der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz. Ab hier werden wir aufgrund von Baustellen bis Horchheim auf die Emser Straße umgeleitet.
In Horchheim geht es dann wieder zurück auf den Radweg und wir erreichen bald darauf in Lahnstein die Mündung der Lahn. Von dort gibt einen schönen Blick auf Schloss Stolzenfels, den ich fotografisch festhalte.

Nun folgen wir der Lahn und unmittelbar nach Verlassen des Rheintals verändert sich die Landschaft und um uns herum wird es beschaulich und ruhig. Wir folgen der still dahinfließenden Lahn und kommen an der Stelle vorbei, wo der Zugang zur Ruppertsklamm ausgeschildert ist. Nach allem, was ich bisher über die Klamm in Erfahrung bringen konnte, ist dies sicher ein lohnendes Projekt für eine Wanderung.
Der Radweg wird danach deutlich enger und die Tatsache, dass es Sonntag, schönes Wetter und darüber hinaus Muttertag ist, macht sich bemerkbar. Es sind viele Menschen unterwegs (Große und Kleine) und entsprechend müssen wir auf den Verkehr achten.
Und dann haben wir auch schon unser Ziel erreicht. Da wir unmittelbar nach dem Mittagessen und deutlich vor der allgemeinen Kaffeezeit dort ankommen, ist sogar ein schöner Tisch im Schatten für uns frei. Wir bestellen Erdbeerkuchen und Kaffee beziehungsweise Cappuccino und lassen es uns schmecken. Zum Abschluss noch ein kurzen Plausch mit der Wirtin und dann machen wir uns auf den Heimweg.
Bernd hatte auf dem Hinweg reklamiert, dass er auf dem Rückweg gerne Fotos von zwei ehemaligen Industrieanlagen machen möchte. Er fotografiert gerne „Lost Places“. Also legen wir an den entsprechenden Plätzen kurze Stopps ein.
Dann geht es weiter auf dem selben Weg zurück, auf dem wir gekommen sind. Es gibt also nichts besonderes mehr zu berichten. In Mülhofen halten wir noch mal kurz an, damit Bernd sein Buddy Chat absetzen und zurückgeben kann. Dann trennen wir uns und jeder fährt nach Hause.
Eine schöne Tour, die wir bestimmt noch weitere Male wiederholen werden.