Die Nacht im Bett war fast ungewohnt, und zeitig am Morgen ging auch der Flugbetrieb wieder los. Wir gönnen uns noch ein nettes Frühstück, holen unsere Räder aus dem Schuppen und machen uns auf den Weg in Richtung Utrecht. Mal kein nasses Zelt abbauen zu müssen, ist auch nicht schlecht.
Zwischen Burgerveen und Aalsmeer fahren wir am Ringkanal des Haarlemmermeerpolders entlang und überqueren ihn mit einer kleinen witzigen Fähre.

Es ist eine schöne und interessante Gegend, durch die wir gerade fahren. Aalsmeer ist ein Zentrum des niederländischen Blumen- und Ziergehölzeanbaus mit der größten Blumenversteigerung der Welt.


Ansonsten viel Grün, viel Wasser, kleinere Orte bis wir nach Utrecht kommen. Dank der perfekten holländischen Radwege, ist es kein Problem, die Stadt zu durchfahren.



Der Campingplatz Boschlust ist klein und einfach. Da wir Strom für unsere Fahrräder benötigen, weist uns der freundliche Betreiber einen Platz zu, der eigentlich auf einem Fußballplatz liegt – also Platz ohne Ende. Wir bauen unser Zelt auf und machen einen Spaziergang zum Restaurant Brocante, das an der Hauptstraße liegt. Aber wir essen hier nicht zu Abend, sondern wir kochen heute selbst – Nudeln mit Pilzen.


Wie wir feststellen, liegt unser heutiges Domizil ganz in der Nähe der Stadt Doorn mit dem Huis Doorn, dem kleinen Schloss, in dem Kaiser Wilhelm II von 1920 bis zu seinem Tod im Jahre 1941 im Exil lebte. Er wurde in einem Mausoleum im Park des Schlosses beigesetzt und ruht dort heute noch, da er verfügt hatte, seine Gebeine sollen erst wieder in „deutscher Erde“ ruhen, wenn in Deutschland die Monarchie wieder hergestellt sei. Das kann also noch etwas dauern.
Schon während der Reiseplanung hatte ich einen Besuch dort auf dem Zettel. Aber wieder einmal verzichteten wir dann am anderen Morgen doch darauf. Wir wollen zügig weiter kommen.