Happy Birthday!
Nahezu passend zu meiner Geburtsstunde um 10:10 Uhr, fahren wir um fünf nach Zehn los. Mit Gepäck zu fahren, vor allem mit der Tasche auf dem Frontgepäckträger, ist doch gewöhnungsbedürftig. Etwas unsicher fahre ich den Gassenweg hinunter. Aber bis zum Rheinufer habe ich mich daran gewöhnt. Und dann läuft‘s. Auch die Nervosität ist gewichen. 88 km bis Köln liegen vor uns.


Bekanntes Terrain bis Linz. Die neue Brücke über die Ahr auf der anderen Rheinseite ist gut zu erkennen. Ein ganzes Stück vom Ahr-Radweg soll ja auch bereits wieder befahrbar sein.
Frühstück im Café am Linzer Marktplatz, Gratulation per Telefon, schnell noch ein paar Fotos und dann mit der Fähre auf die linke Rheinseite. Bis Bonn sind wir dort schon einmal gefahren, aber daran erinnere ich mich nur schemenhaft.



Unser Weg führt uns vorbei an der Brücke von Remagen, der Ludendorff-Brücke. Im ersten Weltkrieg erbaut und im zweiten zerstört, ist sie ein Monument für Frieden und Freiheit und beherbergt heute ein Friedensmuseum. Ein wenig bedrückend wirken die schwarzen Brückenköpfe schon – als ein Mahnmal ragen sie in den blauen Himmel.


Auf der gegenüberliegenden Rheinseite dann wenig später der Drachenfels zwischen Bad Honnef und Königswinter.
Das Wetter ist angenehm und die Fahrt läuft richtig gut, „fast wie fliegen“. Ich könnte endlos so weiterfahren.

In Bonn-Plittersdorf legen wir noch eine kurze Trinkpause ein. Dann endlich nach fünf Stunden Fahrtzeit, am Rheinkilometer 681, haben wir unser erstes Ziel erreicht: Camping Berger in Köln-Rodenkirchen. Ein großer Platz, der so ziemlich alles bietet, was das Camperherz begehrt, sich seit 1931 in Familienbesitz befindet und der älteste Campingplatz Deutschlands sein will.
Vogelschwärme fliegen mit lautem Gezeter in den Bäumen herum. Wir können sie nicht identifizieren, meinen aber festzustellen, dass sie grün sind. Erst am nächsten Tag erfahren wir, dass es sich um verwilderte Halsbandsittiche handelt, von denen es in Köln inzwischen über dreitausend geben soll. Robert meint, sie auch In der Koblenzer Altstadt schon gesehen zu haben.
Den Abend verbringen wir im großen Biergarten – Selbstbedienung, sehr frequentiert und leider mit nur wenigen Optionen für Vegetarier. Zu spät entdecken wir, dass es im Obergeschoss auch ein Restaurant gibt, das dem Anlass meines 73. Geburtstages eher entsprochen hätte. Dass wir hier auf dem Rückweg noch einmal Station machen würden, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.